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Die Stromerzeugung im August und September 2019

17.10.2019 - Die gesamte Stromerzeugung in Deutschland ist in den Monaten August und September um 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Während die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien um 3,5 Prozent stieg, haben konventionelle Energieträger ihre Einspeisung im Vergleich zum Vorjahr um 20,7 Prozent reduziert.

Die Stromerzeugung in Deutschland aus erneuerbaren und konventionellen Energiequellen betrug im August und September zusammen 76,8 TWh. Das sind 11,7 Prozent weniger als im letzten Jahr zur gleichen Zeit. Die niedrigste Erzeugung in einer Stunde fand am Sonntag, den 18. August, mit 33,4 GWh statt. Der Minimalwert des Vorjahres wurde somit um 11,8 Prozent unterboten. Die höchste Erzeugung erfolgte am Montag, den 30. September, mit 78,5 GWh in einer Stunde.

Die Grafik zeigt die Stromerzeugung und den Stromverbrauch in den Monaten August und September. Dargestellt je Datenpunkt sind die gesamte Stromeinspeisung und der Stromverbrauch des jeweiligen Tages. Die höchste Strommenge wurde am 30. September erzeugt. Am gleichen Tag wurde auch die höchste Einspeisung während einer Stunde erzielt (nicht dargestellt).

Die konventionelle Stromerzeugung hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 20,7 Prozent verringert und sinkt auch schon insgesamt seit Beginn des Jahres. Dieser Rückgang kann zum einen durch den seit Jahresanfang fallenden Stromverbrauch, d.h. eine geringere Nachfrage, erklärt werden. Zum anderen sorgen höhere CO2-Zertifikatspreise dafür, dass sich der Strom aus fossilen Energieträgern, insbesondere aus Braun- und Steinkohle, zunehmend verteuert und in Folge dessen die Stromproduktion daraus unrentabel wird. Gaskraftwerke, welche weniger CO2 als Kohlekraftwerke emittieren, können daher bei zeitgleich günstigen Brennstoffpreisen profitieren: An manchen Zeitpunkten kommt der sog. „Fuel-Switch“ zum Tragen. Dies bedeutet, dass Gaskraftwerke die Position der Kohlekraftwerke in der Merit Order einnehmen und die preissetzenden Kraftwerke im Großhandelsmarkt werden.

Anders als die konventionelle Erzeugung, erhöhte sich in den beiden vergangenen Monaten die Einspeisung aus Windenergie an Land (Wind Onshore) auf 11,6 TWh gegenüber 11,2 TWh im Jahr zuvor. Der Anstieg der Stromerzeugung aus Windenergie vor der Küste (Wind Offshore) war wegen höherer Kapazitäten als im Vorjahr deutlich höher: Es wurden in den Monaten August und September 2019 insgesamt 3,3 TWh eingespeist. Das ist ein Zuwachs um etwa 16,3 Prozent.

Die Grafik zeigt die Stromerzeugung von konventionellen Energieträgern und den Stromverbrauch im Zeitraum Januar bis September. Dargestellt je Datenpunkt ist die gesamte Stromeinspeisung und der realisierte Stromverbrauch des jeweiligen Monats.

Höchste und niedrigste Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien

Insbesondere im September machen sich die Vorboten des Herbstes bemerkbar. Die Temperaturen sinken und die Tage werden wieder kürzer, weshalb auch die Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen zurückgeht. Stattdessen nimmt die Anzahl windiger Tage zu. Beispielsweise sorgte das Sturmtief „Mortimer“ für eine erhöhte Stromeinspeisung von Windenergieanlagen am Montag, den 30. September. Allein im Zeitraum von 00.00 bis 07.00 Uhr war die Erzeugung aus Windenergieanlagen so hoch, dass sie fast 76 Prozent des realisierten Stromverbrauchs in Deutschland decken konnte.

Die maximale Einspeisung erneuerbarer Energieträger mit insgesamt 59,6 GWh war von 12.00 bis 13.00 Uhr zu beobachten. Das ist mehr als das Doppelte der durchschnittlichen stündlichen Erzeugung in den Monaten August und September (22,8 GWh). Auch in der Tagesbetrachtung wurde am letzten Septembertag die höchste Menge an Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt: Insgesamt 1.015 GWh Strom aus erneuerbaren Energiequellen wurden ins Netz eingespeist, davon 783,7 GWh aus Windenergieanlagen (Onshore und Offshore) und 95 GWh aus Photovoltaik-Anlagen.

Die geringste Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energieträgern gab es am Freitag, den 2. August, von 04.00 bis 05.00 Uhr mit 7.052 MWh. Den höchsten Beitrag in diesem Zeitraum mit 4.256 MWh lieferten dabei Biomasse-Anlagen, Windenergieanlagen erzeugten in dieser windarmen Stunde hingegen nur 521 MWh.

In der Grafik zu sehen ist der Tag mit der maximalen Stromerzeugung von erneuerbaren Energien (Montag, den 30. September). Die rote Linie zeigt den Verbrauch an.

Höchste und niedrigste Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern

Die konventionellen Energieträger haben sich, soweit technisch möglich und ökonomisch sinnvoll, flexibel an die Einspeisung von Erneuerbaren angepasst. Der Minimalwert von konventionellen Energieträgern wurde mit 12,7 GWh am Samstag, den 10. August, von 15.00 bis 16.00 Uhr erreicht. Ihr Maximum erreichten die konventionellen Energieträger am Mittwoch, den 25. September von 19.00 bis 20.00 Uhr mit 46,8 GWh. An diesem Tag speisten Erneuerbare nur knapp 10,5 GWh ein. Zugleich importierte Deutschland 3,8 GWh über den Strommarkt aus den europäischen Nachbarländern.

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