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Verbraucherkennzahlen
Monitoringerhebung 2025
14.07.2025 – Trotz weiterhin hoher Preise kehrt auf den Strom- und Gasmärkten wieder Normalität ein: Über 10 Millionen Lieferanten- und Vertragswechsel bei Strom und mehr als 3 Millionen Wechsel bei Gas signalisieren eine hohe Marktaktivität und deuten auf verbesserte Konditionen für Verbraucher hin.
Die Verwerfungen auf den Energiemärkten in den Jahren 2021 und 2022 hatten keine strukturellen oder nachhaltigen Auswirkungen auf den Markt. Dies zeigen die nachfolgend vorgestellten ausgewählten Kennzahlen, die sich auf Haushaltskunden konzentrieren. Diese Kennzahlen werden auch im kommenden Monitoringbericht 2025 der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts enthalten sein und beziehen sich im Wesentlichen auf das Jahr 2024. Die angegebenen Strom- und Gaseinzelhandelspreise spiegeln das Niveau zum Stichtag 1. April 2025 wider.
Anteil der Kunden in der Grundversorgung sinkt wieder
In den Jahren 2022 und 2023 stieg – entgegen dem langjährigen Trend – der Anteil der Kunden in der Grundversorgung. Grund dafür war die volatile Marktsituation, die Unsicherheit über die Preisentwicklung sowie die Marktaustritte einiger Lieferanten, sodass viele Strom- und Gaskunden auf die Grundversorger zurückgreifen mussten. Im Jahr 2024 ist der Anteil der Strom- und Gaskunden in der Grundversorgung wieder gesunken. Bei Strom liegt der Anteil der Kunden in der Grundversorgung bei rund 23 Prozent. Im Gasbereich wurden rund 16 Prozent der Kunden über die Grundversorgung beliefert.
Vertrags- und Lieferantenwechsel für Haushaushaltskunden besonders attraktiv
Für Strom zahlten Haushaltskunden über alle Vertragsarten gemittelt zum Stichtag 1. April 2025 40,1 ct/kWh – das entspricht einem Rückgang von etwa vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der über alle Vertragsarten gemittelte Gaspreis für Haushaltskunden lag zum selben Stichtag nahezu unverändert bei 12,3 ct/kWh und verharrt damit auf einem hohen Niveau.
Kunden mit einem Stromvertrag bei wettbewerblichen Lieferanten (also nicht beim Grundversorger) zahlten zum Stichtag durchschnittlich 38,2 ct/kWh und profitierten damit von den günstigsten Preisen. Auch bei Gas waren die Preise bei Wettbewerbsanbietern mit durchschnittlich 11,6 ct/kWh am niedrigsten. Lieferantenwechsel sind daher eine einfache und schnelle Möglichkeit, Energiekosten zu sparen.
Neue Höchststände bei der Anzahl der Vertrags- und Lieferantenwechsel
Vor allem Neukunden profitieren derzeit von besonders vorteilhaften Konditionen und Boni bei Strom- und Gasanbietern. Diese attraktiven Angebote spiegeln sich auch in einer deutlich gestiegenen Zahl an Lieferantenwechseln wider. Im Jahr 2024 wechselten rund 7,1 Millionen Stromkunden ihren Lieferanten – das entspricht einem Anstieg von etwa 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr und markiert ein neues Allzeithoch. Die Lieferantenwechselquote lag dabei bei rund 14 Prozent. Im Jahr 2022 war die Anzahl der Lieferantenwechsel aufgrund der volatilen Marktsituation und der Unsicherheiten bezüglich der Versorgungslage deutlich zurückgegangen. Über 3,3 Millionen Stromkunden haben zudem im Jahr 2024 ihren Vertrag beim bestehenden Anbieter auf eigene Initiative angepasst. Stromkunden, die aus der Grundversorgung wechselten, konnten im Durchschnitt etwa 236 Euro pro Jahr einsparen.
Beim Gas stieg die Zahl der Lieferantenwechsel im betreffenden Zeitraum auf rund 2,2 Millionen Haushaltskunden – ebenfalls ein neuer Höchststand. Im Vorjahr lag diese Zahl noch bei 1,8 Millionen Haushalten. Die Lieferantenwechselquote betrug dabei etwa 17 Prozent.
Darüber hinaus haben rund 1,2 Millionen Gaskunden ihre bestehenden Verträge auf eigene Initiative angepasst. Gaskunden, die aus der Grundversorgung wechselten, konnten im Schnitt etwa 350 Euro pro Jahr sparen.
Insgesamt konnten die deutschen Haushalte durch Vertrags- und Lieferantenwechsel rund 2,2 Mrd. Euro an Energiekosten einsparen.
Mehr Sperrungen bei Strom- und bei Gaskunden
Im Jahr 2024 wurden insgesamt etwa 245.000 Sperrungen bei Stromkunden gemeldet – das entspricht einem Anstieg von rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr (204.000 Sperrungen). Auch beim Gas stieg die Zahl der Sperrungen um etwa 20 Prozent auf rund 33.700 Fälle. Zwischen dem ersten Zahlungsverzug, einer Sperrandrohung und der tatsächlichen Sperrung müssen gesetzlich vorgeschriebene Fristen eingehalten werden. Erst nach Ablauf dieser Fristen darf eine Sperrung erfolgen. Einspruchsmöglichkeiten, Zahlungsvereinbarungen oder außergerichtliche Einigungen können den Zeitpunkt der endgültigen Sperrung weiter hinauszögern. Zusätzlich haben viele Stromlieferanten in den vergangenen Jahren zeitweise freiwillig auf Sperrungen verzichtet. Daher ist nicht auszuschließen, dass bei den Sperrzahlen für das Jahr 2024 ein Nachholeffekt zu beobachten ist.
Weitere Grafiken und Kennzahlen aus dem Bereich Einzelhandel finden Sie unter Energiedaten kompakt auf www.smard.de.