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Der Stromhandel im Januar und Februar 2019

18.03.2019 - Deutschland exportierte in den beiden vergangenen Monaten erneut mehr Strom als es importierte. Der Nettoexport stieg um 6,3 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Größte Importeure von hier produziertem Strom waren Österreich, Frankreich und die Niederlande. Der Großhandelsstrompreis lag im Durchschnitt bei 46,27 Euro/MWh und somit deutlich über dem Durchschnittspreis im gleichen Vorjahreszeitraum.

In den Monaten Januar und Februar betrug der kommerzielle Nettoexport Deutschlands 12,5 TWh. Das entspricht 13,1 Prozent des in diesem Zeitraum in Deutschland produzierten Stroms. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Nettoexport um 6,3 Prozent. Hauptabnehmer war Österreich, in das nach Abzug der Importe mit 4.530 GWh am meisten netto exportiert wurde (minus 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). An zweiter Stelle lag Frankreich mit 3.841 GWh (plus 12,2 Prozent) vor den Niederlanden, in das netto 1.565 GWh exportiert wurde (minus 18,5 Prozent). Die Veränderungen der Exporte lassen sich nicht immer auf einzelne Ereignisse zurückführen. Sie sind vielmehr das Ergebnis von wiederkehrenden kurzfristigen Preisschwankungen, die ein normales Zusammenspiel von Angebot- und Nachfragesituationen in den jeweiligen Ländern widerspiegeln. Der Rückgang der Nettoexporte nach Österreich ist hingegen auch auf die Einführung der Engpassbewirtschaftung zum 1. Oktober 2018 zurückzuführen.

Auch gegenüber Tschechien und Dänemark war Deutschland im Januar und Februar dieses Jahres Nettoexporteur, während im Vorjahr aus beiden Ländern noch Strom nach Deutschland importiert wurde. Für beide Länder lässt sich ein deutlicher Anstieg der durchschnittlichen Großhandelspreise gegenüber dem Vorjahr beobachten, so dass Importe aus diesen Ländern seltener sinnvoll waren.

Nettoimporteur war Deutschland lediglich gegenüber Schweden, woher netto insgesamt 74,6 GWh bezogen wurden. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Reduktion um 70,2 Prozent der Importe. Der Grund für diesen Rückgang liegt in der veränderten Preisdifferenz zwischen beiden Ländern. So hat sich die Anzahl der Stunden, in denen der Preis in Schweden unter dem in Deutschland lag und somit ein Import von Strom aus Schweden sinnvoll war, gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert.

Mit den Marktdaten von SMARD lassen sich diese Daten grafisch darstellen

Die Grafik stellt den kommerziellen Stromhandel von Deutschland im Überblick dar. (Brutto-)Exporte werden oberhalb, (Brutto-)Importe unterhalb der Null-Linie dargestellt.

Der Großhandelspreis in Deutschland

Die Großhandelsstrompreise haben im Vergleich zum Vorjahr zugelegt: Die Stundenprodukte des EPEX-Spot-Day-Ahead-Markts wurden in den Monaten Januar und Februar zwischen minus 48,93 und 121,46 Euro je Megawattstunde (Euro/MWh) gehandelt, im Durchschnitt zu einem Preis von 46,27 Euro/MWh. Dies sind 11,76 Euro/MWh mehr als im Vorjahr.

Den höchsten Börsenpreis auf dem Day-Ahead-Markt der beiden vergangenen Monate gab es am Donnerstag, den 24. Januar, in der Zeit von 18 bis 19 Uhr mit 121,46 Euro. Zu diesem Zeitpunkt traf ein relativ hoher Stromverbrauch auf eine äußerst geringe Einspeisung aus Windenergie und die in den Winterabenden fehlende Photovoltaik-Einspeisung. Dementsprechend stellten dann teurere konventionelle Energieträger einen Großteil des in Deutschland produzierten Stroms zur Verfügung. Die darüber hinaus gehende benötigte Energie von 2,7 GWh importierte Deutschland aus Österreich, Schweden, Tschechien, Dänemark und der Schweiz.

Zur Zeit des niedrigsten Strompreises mit minus 48,93 Euro am Mittwoch, den 02. Januar, zwischen 04 und 05 Uhr traf ein verhältnismäßig niedriger Verbrauch auf eine relativ hohe Einspeisung aus Windenergie. Es fand ein hoher Export ins Ausland statt. Der Nettoexport betrug 11,9 GWh.

Marktdatengrafiken zum Durchklicken

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