Bei den Strommarktdaten wird häufig zwischen Brutto- und Nettowerten unterschieden.
Beispielsweise bei der Stromerzeugung:
Im Gegensatz zur Bruttostromerzeugung berücksichtigt die Nettostromerzeugung nicht die Netzverluste und den Eigenbedarf der Erzeugungsanlagen. Netzverluste treten z.B. dadurch auf, dass sich die Leitungen durch den Stromfluss erwärmen. Die Strommenge, die letztlich beim Verbraucher ankommt, ist daher geringer als die, die von der Anlage erzeugt wurde. Der Eigenbedarf ist die Strommenge, die eine Erzeugungsanlage für ihren eigenen Betrieb benötigt. Zum Beispiel für die Klimatisierung und die Beleuchtung in Kraftwerken oder für den Betrieb von Kohlemühlen in Kohlekraftwerken (zum Vermahlen von Stein- und Braunkohle). In Bruttowerten sind diese Mengen eingeschlossen, in den Nettowerten ausgeschlossen.

Bei der realisierten Stromerzeugung auf SMARD handelt es sich um eine Nettostromerzeugung. Sie umfasst Einspeisungen in das Netz der allgemeinen Versorgung. Die Stromerzeugung im Netz der Deutschen Bahn sowie jene innerhalb von Industrie- oder geschlossenen Verteilnetzen ist in den Daten nicht enthalten. Große Unternehmen betreiben teilweise eigene Erzeugungsanlagen auf ihrem Gelände und verbrauchen diesen Strom im eigenen Betrieb. Findet keine Einspeisung in das Netz der allgemeinen Versorgung statt, ist diese in der Folge auch kein Bestandteil der Daten zur realisierten Stromerzeugung auf SMARD.

Auch beim Stromverbrauch wird zwischen Brutto- und Nettowerten unterschieden. Der Bruttostromverbrauch enthält auch Verluste, die beim Stromtransport auftreten und jene Strommenge, die die Kraftwerke selbst verbrauchen. Zieht man also vom Bruttostromverbrauch die Netzverluste sowie die Eigenverbräuche der Kraftwerke ab, so erhält man den Nettostromverbrauch.
Bei dem auf SMARD dargestellten Stromverbrauch wird die Strommenge angegeben, die aus dem Netz entnommen wird, weshalb sie auch als „Netzlast“ bezeichnet wird. Diese berechnet sich aus der Nettostromerzeugung abzüglich Export-Übertragungsleistung, zuzüglich Import-Übertragungsleistung und abzüglich der Einspeicherleistung von Pumpspeicherkraftwerken.