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Haushaltskundenpreise
So bilden sich Strom- und Gaspreise für Haushaltskunden
Die Energiepreise unterliegen in Deutschland den üblichen marktwirtschaftlichen Regeln und bilden sich durch Angebot und Nachfrage. Eine staatliche Regulierung der Strom- und Gaspreise gibt es nicht. Sie setzen sich aus zwei grundlegenden Bestandteilen zusammen: Vom Lieferanten beeinflussbare und nicht beeinflussbare Bestandteile.
Die vom Lieferanten beeinflussbaren Bestandteile sind Beschaffungskosten, Vertriebskosten und Marge.
Die Beschaffungskosten sind der Preis, den der Energieversorger am Großhandelsmarkt für Strom und Gas zahlt. Lieferanten können Energie zu langfristigen Verträgen oder auf dem kurzfristigen Spotmarkt beschaffen. Langfristige Verträge bringen mehr Preisstabilität und Planungssicherheit, da die Einkaufspreise über einen längeren Zeitraum festgelegt werden. Am Spotmarkt hingegen können Preise abhängig von Angebot und Nachfrage stärker schwanken. Die Beschaffungsstrategie eines Energielieferanten beeinflusst daher dessen Endkundenpreise.
Einen Sonderfall machen die sogenannten dynamischen Stromtarife aus, die alle Stromlieferanten in Deutschland seit 2025 anbieten müssen. Diese koppeln den Endkundenpreis direkt an die Day-Ahead-Börsenpreise.
Die Vertriebskosten sind der zweite vom Lieferanten beeinflussbare Bestandteil der Haushaltskundenpreise. Darunter werden alle weiteren Kosten zusammengefasst, die dem Energielieferanten neben den Beschaffungskosten entstehen. Das sind beispielsweise Gehälter der Mitarbeitenden, Miete für Büro- und andere Gebäude, Wartungskosten und Investitionen. Die Marge wiederum ist der Gewinn, den der Lieferant nach Abzug seiner Kosten erwirtschaftet.
Nicht beeinflussbare Kosten umfassen Steuern, Umlagen, Konzessionsabgaben, die CO2-Abgabe bei Gas sowie Entgelte für die Netznutzung, Messung und den Messstellenbetrieb. Netzentgelte, Konzessionsabgaben sowie Kosten für Messung und Messstellenbetrieb variieren zwischen den Netzgebieten und Anbietern.
Energieversorger berechnen in der Regel einen monatlichen Grundpreis sowie einen Arbeitspreis pro verbrauchter Kilowattstunde. Kunden mit einem niedrigen Verbrauch profitieren von einem Vertrag mit niedrigem Grundpreis, während Kunden mit einem hohen Verbrauch von einem niedrigen Arbeitspreis profitieren.
Im Seitenbereich „Energiedaten kompakt“ zeigen wir unter dem Punkt „Einzelhandel“ viele interessante Grafiken zur Entwicklung und Zusammensetzung der Haushaltskundenpreise.